Die periprothetische Infektion ist eine der schwerwiegendsten Komplikationen in der Hüftendoprothetik. Die korrekte Diagnose ist meist aufgrund eines unspezifischen klinischen Erscheinungsbildes sehr schwierig und bedarf der Erfassung verschiedener Parameter. Die Therapie ist komplex und aufwendig und stellt eines der kostenintensivsten Behandlungsverfahren in der orthopädischen Chirurgie dar. Die Infektionsrate nach primärer Hüft-TEP liegt bei ca. 0,5 - 2 %, für Revisionsoperationen ist sie wesentlich höher und beträgt dort bis zu ca. 8 %. Die häufigsten Erreger sind koagulasenegative Staphylokokken und der Staphylococcus aureus. Die Behandlungsverfahren sind abhängig vom Keimspektrum und deren Resistenzlage, von der Mitbeteiligung des Weichteilgewebes, vom Zustand des Patienten sowie von muskulärer und knöcherner Situation des Gelenkes.
Das Auftreten und folglich die Behandlungen von periprothetischen Infektionen werden durch steigende Implantationszahlen, vor allem aufgrund des demographischen Wandels verursacht, zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Infektdiagnostik und -therapie wird sich daher als ein komplett eigenständiges Teilgebiet der orthopädischen Chirurgie etablieren.